Stresspunktmassage

Eine spezielle Form der Tiefenmassage ist die Stresspunktmassage.

Viele Pferde leiden heutzutage unter einer ständig angespannten Muskulatur, welche diverseste Ursachen haben kann. Mithilfe dieser Massagetechnik wird die verspannte Muskulatur des Pferdes aufgespürt und gezielt gelockert.

Wer mit seinem Pferd Sport betriebt, sollte immer damit rechnen, dass Muskelverspannungen sich entwickeln. Egal ob Freizeitpferd, Spring-, Dressur- oder Fahrpferd, die Gründe für Verspannungen könnten vielfältiger nicht sein. Ein nicht passender Sattel, ein zu fest verschnalltes Zaumzeug oder Fahrgeschirr, ein unausbalancierter Reiter oder eine zu schwierige Aufgabe können ebenso ein Auslöser für Muskelschmerzen sein, wie zum Beispiel eine Schlagverletzung oder Sturz.

Ursachen für Stresspunkte

Eine kurzzeitige Überlastungen, durch eine nicht genügend aufgewärmte Muskulatur oder psychischer Stress können sich ebenso negativ auf die Muskelspannung Auswirkungen wie mechanische Einwirkungen, das Wetter (bei den meisten Pferden: Kälte und Nässe), sowie Stress in der Herde.

All diese Stressauslöser schlagen sich negativ auf die Muskulatur aus. Eine verhärtete Muskulatur ist nicht nur schmerzhaft, sondern kann auch die Verletzungsanfälligkeit erhöhen und zu teils schwerwiegenden Problemen führen. Man darf also nicht nur die Muskelanspannung als das Hauptproblem ansehen, sonder auch die damit verbundene pathophysiologische Kettenreaktion.

Bei einer anhaltenden Überbeanspruchung des Muskels kommt es, an einer typischen Stelle, zu einer Minderdurchblutung in den Kapillaren, welches eine Hypoxie (Sauerstoffmangel) zur Folge hat. Aufgrund des mangelnden Sauerstoffs in den Zellen, schaltet der Körper auf den anaeroben Stoffwechsel (kein Sauerstoff). Es folgt zu einer vermehrten Laktatbildung (Laktat = das Salz der Milchsäure). Diese „Abfallprodukt“ sorgt dann für eine Übersäuerung des Muskels. Einige Anzeichen für eine Übersäuerung der Muskeln können sein: Muskelschmerzen, Muskelkrämpfe, anhaltende Müdigkeit, Kofpschmerzen, Haarausfall, etc… . Schlackenstoffe und Laktat können nicht effizient abtransportiert werden und man fühlt sich im gesamten einfach Unwohl.

Pathophysiologische Kettenreaktionen

Wer kennt das nicht: man hat sich sportlich betätigt, am nächsten Tag mit Muskelkater aufgewacht und wollte/konnte sich nicht mehr bewegen. Ganz ähnlich ist das mit einem übersäuertem Muskel. Ein übersäuerter Muskel ist in seiner Funktion eingeschränkt und Gelenke sind daher nicht mehr zu 100% beweglich.

Daraus folgt: Bewegungseinschränkungen bis hin zu Lahmheiten. Eine ermüdete Muskulatur ist eine der häufigsten Ursachen von Lahmheiten beim Pferd. Denn ein in seiner Funktion eingeschränkter Muskel ist nicht mehr in der Lage, die notwendige Stütze für das Skelettsystem zu leisten. Muskeln sind nämlich  in glatte Muskulatur und quergestreifte Muskulatur eingeteilt. Letztere lässt sich weiter in die Herzmuskulatur und die Skelettmuskulatur unterteilen. Sie ist also sowohl für die Bewegung als auch für Haltearbeiten zuständig. Sind diese Funktionen jedoch eingeschränkt, kommt es zu einer Überlastung von Knochen, Sehnen und Bändern. Sehnenverletzungen resultieren daher häufig aus einer ermüdeten, bzw. verspannten Muskulatur.

Die Stresspunktmassage dient somit nicht nur zur Gesunderhaltung des Pferdes, sondern auch zur Leistungssteigerung, denn nur ein entspannter Muskel kann sich auch mal anspannen und Muskelmasse aufbauen. Ein verspannter Muskel hingegen ist blockiert und kann seine Aufgabe nur noch unzureichend oder gar nicht mehr verrichten. 

Was sind Stresspunkte

Stresspunkte sind aktivierte Regionen innerhalb eines Muskels oder der umgebenden Faszien, welche meist hart, verspannt, vergrößert und schmerzhaft sind. Diese harten, verspannten Muskelregionen können gegen Nerven und Arterien drücken, was zur Blut- und damit zur Sauerstoffunterversorgung führt. Durch den zusätzlichen Druck auf Nerven, sind diese Punkte enorm schmerzempfindlich. Aktive Stresspunkte können längerfristig zu chronischen Schmerzen führen. Auch das Erkennen und Beseitigen der Ursache für die Entstehung von Muskelverspannungen ist keine Garantie dafür, dass sich bereits verspannte Areale selbstständig wieder lösen.

Was hilft?

Als aufmerksame PferdebesitzerInnen ist es unsere Pflicht auf eine lockere, entspannte Muskulatur bei unseren Pferden zu achten. Über die Stresspunktmassage kann eine gute Entspannung der Muskulatur erreicht werden. Deshalb ist eine Stresspunktmassage in Kombination mit einer klassischen Massage sinnvoll – je früher desto besser!

Ziel der Stresspunktmassage ist es, dem Pferd die natürliche Bewegungsqualität zu erhalten oder zu regenerieren, Schmerzen zu lindern, die Verletzungsanfälligkeit zu verringern und schlussendlich das Wohlbefinden des Pferdes zu gewährleisten.

LG,

Deine Stephanie

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