Wann hat mein Hund Schmerzen? – Erste Anzeichen erkennen
Hunde können genauso wie wir Menschen wetterfühlig sein, eine Blasenentzündung oder Kopfschmerzen bekommen. Von Alterserscheinungen bis hin zum Zahnweh ist alles möglich.
Hunde zeigen uns Schmerzen und Krankheitssymptome meist erst, wenn es ihnen nun wirklich schlecht geht. Jetzt liegt es bei uns genau zu beobachten und hinzusehen um dem Tier unnötige Qualen zu ersparen. Doch wie bemerke ich, dass mein Hund jetzt z.B. Kopfschmerzen hat? Anbei die wichtigsten Tipps.
Schmerzsymptome beim Hund
Hunde simulieren nicht, denn Schmerz ist ein Zeichen von Schwäche. Sie würden eher versuchen einen Schmerz und ein Unwohlsein zu verstecken, als es offen zu zeigen. Während sich der Mensch sich häufig erklären kann, warum er Schmerzen hat, leidet das Tier „grundlos“, dass bedeutet, es weiß nicht, warum es schmerzt. Hier kann es sich meistens nicht selbst helfen.
Jetzt liegt es an uns Menschen unseren vierbeinigen Freund zu beobachten und dann schnell und richtig Handeln. Wie wir haben auch Hunde unterschiedliche Toleranzgrenzen beim Schmerz. Häufig ziehen sich Tiere mit Schmerzen zurück, fressen weniger, weichen Berührungen aus und wirken in Haltung und Bewegung eher verkrampft. Abhängig von der Persönlichkeit des Tieres kann es aggressiv oder apathisch reagieren, ruhelos, nervös, schlapp und antriebslos sein.
Nur beim ersten Schmerz schreien bzw „jammern“ Tiere auf. Daher ist es so wichtig, dass Tierbesitzer über das „Normalverhalten“ seines Tiers Bescheid weis. Denn nur dann, sieht man auch schnell, wenn etwas nicht stimmt.
Chronische Schmerzen zu erkennen ist oft noch schwieriger, da die Verhaltensänderungen schleichend sind. Übrigens: es ist nachgewiesen, dass die Schmerzwahrnehmung des Hundes der der Menschen sehr ähnlich ist. Ein Hund empfindet den Schmerz bei Arthrose also ähnlich wie ein Mensch es bei einer Arthrose tut.
Anzeichen für Schmerzen
Erste Anzeichen von Schmerzen beim Hund erkennen. Hunde sagen uns leider nicht, wann ihnen etwas weh tut, jedoch zeigen sie es uns durch ihr Verhalten:
- Stärkeres Hecheln bei geringer Belastung
- Kurzes Aufschreien
- Benagen einer bestimmten Körperstelle
- Der Gang deines Hundes ist staksig oder steif
- Plötzliche Wesensänderung
- Beschleunigte Atmung, flache Atmung
- Entlastung der betreffenden Körperstellen
- vermehrtes Ruhebedürfnis – schläft mehr als sonst
- Schnelleres Ermüden beim Spazieren gehen
- Manchmal oder dauerhaft Lahm
- Vermeidet bestimmte Bewegungen – oder ist sogar die Beweglichkeit eines Gelenks eingeschränkt?
- Füßen werden nachgeschliffen und die Krallen sind ungleichmäßig abgelaufen
- Unkoordiniertes, schwankendes und wackeliges Laufen
- Probleme beim Beinchen heben oder Pfoten abtrocknen
- Vermeidet Treppen steigen, ins Auto oder aufs Sofa springen
- Auffälliges schnell Hinsetzen oder anlehnt im Stand
- Schwierigkeiten beim Aufstehen nach Ruhepausen
- Positionswechsel fallen schwer – einseitiges Liegen
- u.v.m. …
Hunde Schmerzen lindern
Wenn du vermutest, dass dein Tier Schmerzen hat, überlege nicht lange sondern gehe sofort zum Tierarzt, das sind wir unserem Vierbeiner schuldig. Auch am Abend oder am Wochenende gibt es immer einen Tierarzt, der Notdienst hat. Beim Haustierarzt kann man sich erkundigen, wie die Notdienste in der Gegend organisiert sind, damit im Falle eines Falles schnell gehandelt werden kann. Viele Halter „warten erst mal ab“, ob sich stärkere Symptome zeigen, und glauben, dass es ansonsten „noch nicht so schlimm“ sein kann. Das ist ein komplett falscher Ansatz: Wenn ein Hund nicht mehr anders kann, als seine Schmerzen deutlich zu zeigen, hat er schon einen langen Leidensweg hinter sich. Oftmals ist es auch ratsam sich eine (oder mehrere) andere Meinungen einzuholen sollte sich der Zustand des Hundes nicht bessern. Hier einfach auf das Bauchgefühl hören!
Kopfschmerzen
Beim Menschen gibt es über 220 verschiedene Arten von Kopfschmerzen. Warum sollte es bei unseren Tieren nicht die gleiche Art von Schmerzen geben?
Sogenannte primäre Kopfschmerzen gehören sowohl bei Menschen als auch bei Hunden zu den Schmerzen, deren Ursachen noch nicht genau bekannt sind und die darum nur schwer behandelt werden können. Vorbeugend können die Krankheit fördernde Faktoren vermieden werden: Stress, Flüssigkeitsmangel und fehlender oder unregelmäßiger Schlaf wirken sich ebenso negativ auf das Wohlbefinden unserer Lieblinge aus wie auf uns Menschen.
Sekundäre Kopfschmerzen sind Begleiterscheinung anderer Krankheiten , das bedeutet auf andere Krankheiten zurückzuführen und damit leichter zu erkennen und zu behandeln. Häufige Auslöser sind Veränderungen in der Halswirbelsäule wie eine verspannte Muskulatur oder Fehlstellungen. Diese können nach Feststellung gezielt behandelt werden, wodurch gleichzeitig die Kopfschmerzen bekämpft werden.
Checkliste
- Zeigt dein Hund Unruhe und Rastlosigkeit und wechselt häufig seine Liegeposition?
- Beknabbert dein Hund regelmäßig ein oder mehrere Gelenke?
- Dein Hund ist am Rücken oder an bestimmten Gelenken berührungsempfindlich oder es sind Erwärmungen zu fühlen.
- Die Muskulatur deines Hundes ist weniger geworden.
- Es sind Verspannungen und Verhärtungen an der Muskulatur zu spüren.
- Das Fell deines Hundes ist schuppig, glanzlos, struppig oder fettig.
- Das Sozialverhalten deines Hundes ist verändert, er meidet den Kontakt zu anderen Hunden oder zeigt Ängste, Unsicherheit oder sogar Aggression.
Beobachte deinen Hund genau
Das Schmerzgedächtnis ist ein „Hund“. Jegliche Schmerzäußerung vom Tier sollte ernst genommen werden, ansonsten kann ein Nichtbeachten negative Folgen nach sich ziehen. Das Schmerzgedächtnis des Körpers lässt den Tieren weiterhin Schmerzen spüren obwohl die Krankheitsursache bereits erfolgreich beseitigt wurde. Der Körper hat sich einfach mit der Zeit daran gewöhnt, dass eine bestimmte Stelle weh tut. Auch das Gebiet rund um diese Stelle wird insgesamt empfindlicher. Und so kann dein Hund auch dann noch einen ganz realen Schmerz empfinden, wenn es keine reale Ursache mehr dafür gibt. Das führt dazu, dass er weiterhin Vermeidungsstrategien sucht, um diese Stelle nicht zu belasten.
Sei daher aufmerksam, wenn du ein verändertes Verhalten erkennst & höre deinem Hund gut zu wenn er mit dir redet!
LG,
Deine Stephie